Backpacking Panama #1 – Panama City

Globeventure -Panama City

Panama City – wo alles beginnt

Panama City kann man schon mal machen, man verpasst aber nicht viel, wenn man es bleiben lässt. So richtig gepackt oder verzaubert hat uns diese Stadt nicht. Allerdings ist sie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und deshalb Start und Endpunkt vieler Touren in Panama. Wenn man z.B. nach San Blas will, ein Insel Archipel in der Karibik, startet man die Tour von Panama City aus. Insgesamt waren wir dreimal kurz da und auch richtig froh wieder weg zu sein.

Globeventure - Panama City

Panama City

Ein paar Highlights hat die Stadt aber zu bieten. Insbesondere die weniger städtischen Aktivitäten, wie die Paddeltour auf dem Panamakanal und der Spaziergang im Parque Metropolitano, der sich als kleiner Dschungel entpuppte, haben wir sehr genossen.
Trotzdem ist Panama City sehr städtisch, das heißt voll, schmutzig, laut und teuer. Nicht gerade ein Platz zum Entspannen und runterkommen.

Hier also unsere High- und Lowlights von Panama City:

 

Historische Altstadt Casco Viejo

Das Casco Viejo ist das hübscheste Viertel in Panama City – ein erwachendes Juwel voller kolonialer Architektur. Dieser Stadtteil zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und wird deshalb an vielen Stellen aufwendig restauriert.

Panama - Casco Viejo

Casco Viejo

Globeventure - Panama City Streetart

Globeventure – Panama City Streetart

Als wir Frühjahr 2016 dort waren, hatte es noch einen durchaus morbiden Scharm. Halb zerfallene Ruinen in denen Palmen wachsen, geschmückt von übergroßen Streetart-Kunstwerken. Hier begegnet man auch mal einem Leguan oder Kolibri. Es gab aber schon den einen oder anderen luxussanierten Straßenzug, inklusive schicker Boutiquen und fancy Cafés, wo man für eine Kugel Eis dann schon mal vier Dollar bezahlt. Entsprechend dem abwechslungsreichen Angebot, trifft man hier Touristen und Backpacker aus aller Welt. Hier wird gerne flaniert, mit Blick über die Bucht und die Skyline des neuen Panamacitys. Abends laden Bars und Clubs dazu ein, die Urlaubskasse in Rum, Cocktails und Bier zu investieren.

Parque Metropolitano – Willkommen im Dschungel

Wer der Hitze, dem Lärm und der Hektik für eine Weile entfliehen will, zieht sich in den Parque Metropolitano zurück. Eine verwilderte Attraktion in dieser Stadt, in dem wir an einem Vormittag absolute Ruhe genossen haben.

Globeventure - Panama City - Parque Metropolitano

Panama City – Parque Metropolitano

 

Globeventure - Parque Metropolitano Aguti

Parque Metropolitano Aguti

Diese kleine Oase bietet schöne Wanderwege, auf denen sich die üppige Vegetation bestaunen lässt. Schnell ist vergessen, dass man sich noch mitten in der Großstadt befindet.
Wer Glück hat, kann hier Affen, Faultiere, Leguane, tropische Vögel und Agutis sehen.
Die wenig scheuen Agutis sind Nagetiere, welche wie zu groß geratene Meerschweinchen aussehen und den entsprechenden Niedlichkeitsfaktor haben. Für Naturliebhaber ist der Park ein echtes „must see“.

 

Die Ruinen von Panama Viejo

Panama Viejo ist die Ruine des ursprünglichen Panamas. Für an Geschichte Interessierte und Ruinenliebhaber ist das sicher sehenswert, als wirklichen Höhepunkt empfanden wir es nicht. Viel ist nämlich nicht übrig, vom historischen Panama City.

Globeventure - Ruinen -Panama Viejo

Globeventure – Ruinen -Panama Viejo

 

Es gibt einen alten restauriert Turm, den man besteigen kann. Von dort aus hat man einen reizvollen Blick auf die Skyline und den angrenzenden Stadtteil.

Um die Ruinen herum gibt es ein paar bemerkenswerte alte Bäume, die mir persönlich mehr gefallen haben, als die zerfallenen Mauern.

Globevenure - Panama - Lianen Baum

Panama – Lianen Baum

Das lag vielleicht auch daran, dass der Platz recht weitläufig ist und kaum Schatten bietet. Es gibt auch ein Museum, das wir aber nicht besuchten.

 

Essen & Trinken

Essen ist so eine Sache in Panama – es ist fettig, es gibt ziemlich viel Frittiertes und Fleisch, und wenn man mal was Frisches und Gesundes findet, ist es meistens teuer.  Als Vegetarier, aber auch wenn man sich einfach nur gesund und abwechslungsreich ernähren will, ist es nicht einfach in Panama.

Man spürt hier sehr stark den US-amerikanischen Einfluss – die Supermärkte sind voll mit künstlichen, überzuckerten Lebensmitteln. Ein Schlüsselerlebnis hatte ich, als ich an einem der ersten Tage nach unserer Ankunft im Café Coca-Cola ein Gemüse Omelette zum Frühstück bestellt habe.

Gemüseomelette, da kann man nicht viel falsch machen, dachte ich. In dem Omelette waren Pommes, Ketchup und Schmelzkäse mit eingebacken – kein Witz.

Abgesehen davon ist das Café Coca-Cola durchaus zu empfehlen. Es ist recht günstig, wird von vielen Einheimischen frequentiert und es hat einen tollen Charme. Zu dem typischen Panameno Essen werden knusprig frittierte Kochbananen, die Patacones serviert. Diese schmecken zwar sehr gut, triefen aber vor Fett. Dazu gibt es außerdem eine Pampe aus Reis und Bohnen und Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten. Auf dem Tisch steht häufig eine Vielzahl verschiedener Würzsoßen, die dem Essen den Geschmack geben.
In Panama City kann man aber natürlich auch Pizza und andere internationale Leckereien bekommen, allerdings sind die Preise genauso hoch oder höher wie in Deutschland.

Um das Trinken ist es in Panama City besser bestellt, als um das Essen. Der Trend der Microbreweries ist auch hier angekommen.

Globeventure - Brauerei La Rana Dorada

Brauerei La Rana Dorada

 

Die von einem emigrierten Belgier betriebene kleine Brauerei La Rana Dorada ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Dort werden ein paar exzellente Biersorten gebraut und ausgeschenkt. Bevor man sich für eine entscheidet, darf probiert werden. Drinnen sieht es ein bisschen aus, wie in einem Irish Pub, es ist klimatisiert und es läuft Fußball. Draußen hat man einen schönen Blick, und egal wo man sitzt, kommt man schnell mit anderen Gästen, meist auch Urlauber, ins Gespräch. Zum Essen gibt es recht gute Pizzen und Salate. Gefährlich lecker, aus extrem frischen Zutaten, ist die Piña Colada.

 

So kommst du von A nach B

Taxi: Die ersten Tage in der Stadt haben wir immer ein Taxi von unserem Hotel in Calidonia genommen, auch weil wir es nicht genau einschätzen konnten, wie sicher man sich zu Fuß fühlen kann. Taxifahren ist relativ günstig, man kann gut verhandeln und wird eigentlich nicht übers Ohr gehauen. Eine durchschnittliche Fahrt in der Stadt sollte nicht viel mehr als 5-7 Dollar kosten. Ein großer Nachteil dieser Art der Fortbewegung ist der Verkehr in Panama City. Spätestens zweimal am Tag, zur Rush Hour, geht eigentlich nichts mehr vorwärts und die Straßen versinken in einem höllischen Stau.

Globeventure - Metrobus in Panama City

Globeventure – Metrobus in Panama City

Metrobus: Wir können nicht behaupten das Metrobus- System von Anfang an durchschaut zu haben. Nach einigen Tagen in Panama City wollten wir es mal testen, zumal, besonders bei längeren Strecken, es erheblich günstiger als Taxifahren ist. Unser Plan war, von der Albrook Mall mit dem Bus zu den Ruinen von Panama Viejo zu fahren. Für nicht spanisch sprechende Touristen wie uns, war das zu Recht finden auf dem schlecht beschilderten Busbahnhof eine echte Herausforderung. Nirgendwo war ein Schalter oder Automat zu sehen, an dem man offensichtlich Bustickets hätte kaufen können. Unser etwas veralteter Reiseführer hatte zudem keine Information darüber, wie und wo die Tickets gelöst werden. Wir vermuteten, dass der Fahrtpreis direkt beim Busfahrer zu entrichten sei. Dieser wollte aber kein Geld von uns, sondern hat uns, leicht genervt, einfach durchgewunken und im Bus Platz nehmen lassen. Die Freude über die kostenlose Hinfahrt zu den Ruinen, schlug auf dem Rückweg um. Wie sich herausstellte, war das System der Barzahlung beim Busfahrer unlängst umgestellt worden. Fahrten konnten nur noch mit einer zuvor aufgeladenen Prepaid Karte des öffentlichen Nahverkehrs bezahlt werden. Unser Problem war jetzt, dass wir ohne eine solche Karte zu besitzen, ans andere Ende der Stadt gefahren waren. Dort bestand keine Möglichkeit, solch eine Karte zu erwerben. Der nächste Busfahrer war auch nicht gewillt, uns ohne Bezahlung mitfahren zu lassen. Zum Glück sprang eine einheimische Dame ein und bezahlte den Fahrpreis für uns von ihrer Karte. Dollares wollte sie hierfür von uns nicht annehmen, wir fuhren wieder umsonst.

 

U-Bahn: U-Bahn fahren ist eine weitere, gute und günstige Art, in Panama City von A nach B zukommen. Unser erstes Hotel lag gleich neben der U-Bahn Estación Lotería. Die U-Bahnen sind sicher, sauber und günstig. Wie bei den Metrobussen, wird mittels Prepaid Karte bezahlt. Das Ubahn Netz ist leicht zu durchschauen und wir fanden uns schnell zu Recht.

Paddeln auf dem Panama Kanal

Globeventure - Paddeln Panama Kanal

Globeventure – Paddeln Panama Kanal

Da die Gegend um den Panamakanal fast 100 Jahre das Hoheitsgebiet der Amerikaner war, ist die Natur hier beinahe unberührt. Wir hatten davon schon auf dem feel4nature Blog gelesen und wussten sofort, das wollen wir auch machen. Wir haben ebenfalls bei Yalatours gebucht und können uns den Lob von feel4nature nur anschließen.

Wir wurden sehr früh in unserem Hotel abgeholt, und dann ging es mit dem Auto am Kanal entlang Richtung Norden. Bereits auf dieser Fahrt gab Rainald, der Tourleader und Betreiber von Yalatours, einen Einblick in sein umfassendes Wissen über Panama und dessen Geschichte, welche eng mit der Entstehung des Kanals verbunden ist. Unter anderem erfuhren wir, dass der erste Bauversuch des Franzosen Ferdinand de Lesseps, Erbauer des Suez Kanals, unter anderem am grassierenden Gelbfieber scheiterte. Die Krankheit kostete rund 22.000 Arbeiter das Leben. Die Amerikaner lernten daraus, und legten bei ihrem Bau möglichst alle Sümpfe trocken, mit Erfolg.

In Gamboa angekommen, ging es an Bord eines kleinen Motorboots. Der Proviant sowie die Kayaks wurden aufgeladen und wir fuhren auf den Kanal hinaus. Den Containerschiffen von knapp oberhalb der Wasserlinie aus zu begegnen, war sehr
beeindruckend, nicht umsonst spricht man von Ozeanriesen.

Globeventure - Panama Kanal

Panama Kanal

Nach ein paar zurückgelegten Kilometern auf dem Kanal, wurde das Wasser breiter und weitläufiger, und wir stiegen auf die Kayaks um. Gleich zu Beginn unserer Erkundung, wir machten uns gerade in flachem Wasser mit den Kayaks vertraut, saßen wir prompt auf dem Trockenen. Der Wasserstand unter unseren Booten sank so schnell, dass wir es nicht mehr schafften, in tieferes Wasser zu paddeln. Die auf dem Hauptarm des Kanals vorbeifahrenden Containerschiffe, hatten so eine große Verdrängung, dass im flachen Wasser schnell 30cm Pegelunterschied erreicht wurden. Zum Glück mussten wir nicht lange auf das nächste Schiff und damit steigenden Pegel warten.

Das Kayak ist das perfekte Fortbewegungsmittel, um die unberührte Natur an den Seiten des Kanals zu erkunden. Sämtliche Tiere, die wir auf unserer Tour erspähten, haben sich nicht von uns stören lassen. Beim gemächlichen, nahezu lautlosen dahingleiten übers Wasser, wirkt man sehr viel weniger bedrohlich, als würde man sich an Land zu Fuß nähern. Wir sahen Brüllaffen, Leguane und andere, kleinere Echsen, eine Mannigfaltigkeit an verschiedenen, großen und kleinen Vögeln und vieles davon wirklich aus nächster Nähe. Zu jeder Spezies wusste Rainhald Interessantes zu erzählen und wir fühlten uns an diesem Tag ein bisschen wie Expeditionsforscher vergangener Tage. Gegen Ende der Tour hatten wir dann noch das Glück, ein kleines Krokodil direkt vor unseren Kayaks im Wasser schwimmen zu sehen. Mamakrokodil hat sich nicht gezeigt, war aber bestimmt nicht weit weg.

Hier geht es zu weiteren Artikeln über Panama:

Panama City Highlights auf der Karte:

 

Wir freuen uns auf eure Fragen und Kommentare
Sarah & Steffen

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