Dambulla – Ausflug ins Kulturdreieck Sri Lankas

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Morgens halb 6 in Colombo. Die Straßen sind leer, die Stadt im Vergleich zum Vorabend fast gespenstisch ruhig. Mit den Backpacks auf dem Rücken laufen wir in fünf Minuten von unserem Hotel zur Colombo Fort Station. Der Zug nach Dambulla geht um 6:05 Uhr, die Tickets haben wir uns am Vortag geholt. Wir sind froh die Stadt zu verlassen, auch wenn wir nur eine Nacht in Colombo waren.

Obwohl es nur rund 200 km nach Habarane, dem nächsten Bahnhof zu Dambulla sind, dauert die Zugfahrt 5,5 Stunden. Den Tagesanbruch im Zug mitzubekommen ist eine tolle Erfahrung, der Sonnenaufgang wunderschön. Jederzeit kann man sich während der Fahrt an die offenen Zugtüren stellen. Die Fahrt ist schaukelig und entspannt, der Zug nicht annähernd voll. Immer wieder kommen Händler durch die Wagons gelaufen, die Essen und Getränke verkaufen. Der Zug tuckert durchs saftig grüne Land.

In Habarane angekommen, warteten ein paar Tuktuk-Fahrer und wollten uns für 1500 Rupien nach Dambulla bringen. Wir haben uns aber für den Bus entschieden, die Haltestelle befindet sich gegenüber vom Bahnhof. Entgegen der Warnungen der Tuktuk-Fahrer mussten wir nicht 1,5 Stunden auf den nächsten Bus warten. Tatsächlich fahren diese im 10 Minuten Takt. Allerdings war der Bus recht voll. Es gab keinen Sitzplatz mehr und auch keinen Platz unsere Backpacks abzulegen. Also standen wir die halbe Stunde eingepfercht im Mittelgang. Spaß machte das keinen, zumal der Busfahrer einen recht heißen Reifen fuhr. An Haltestellen wurde prinzipiell aus voller Geschwindigkeit rapide abgebremst. Dafür kostete der Transport nur 50 Rupien.

Wir haben vier Nächte, ausserhalb von Dambulla, im Girilena Ressort übernachtet. Hört sich groß an, ist aber ein kleines Häuschen mit aktuell zwei Gästezimmern, zwei Weitere im Stockwerk darüber befinden sich aktuell im Bau. Das Girilena hat einen wunderschönen, gepflegten Garten, große Bäume und Palmen spenden Schatten. Toll war es, den riesigen Felsen direkt neben dem Ressort zu erklimmen. Hier hatten wir einen sensationellen Blick über die Umgebung. Der Felsen ist die Rückseite des berühmten Cave Temples. Wir haben es genossen, nicht direkt in Dambulla abzusteigen. Die Stadt ist zwar recht authentisch und wirkt wenig touristisch, ist aber auch nicht sonderlich interessant.

Cave Temple Dambulla

Der Goldene Tempel von Dambulla zählt seit 1991 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Der Weg zum erhöht gelegenen Tempel führt über eine schattige Treppe und ist leicht zu bewältigen. Festes Schuhwerk ist nicht unbedingt notwendig.

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In fünf Höhlen lassen sich insgesamt rund 150 Statuen und verschiedene Malereien bestaunen. Die Geschichte des Tempels geht 2000 Jahre zurück.
Die aus dem Stein heraus gemeißelten Buddha Statuen sind beeindruckend gut erhalten. Sämtliche Statuen sind bunt bemalt, alle Decken und Wände vollständig mit Mustern überzogen. Vom Außenbereich des Tempels hat man eine beeindruckende Sicht auf das Umland.

Wie in allen buddhistischen Tempeln müssen auch hier vorm Betreten die Schuhe ausgezogen werden, das gleiche gilt für Kopfbedeckungen. Die Kleidung sollte die Knie und die Schultern bedecken, auch bei Männern. Wer zu kurze Shorts trägt, muss sich ein Tuch zum Umwickeln für ein Entgelt mieten.

Der Tempelbesuch kostet 10$ Eintritt.

Polonnaruwa

Der archäologische Park von Polonnaruwa gehört ebenso zum Weltkulturerbe. Das weitläufige Gelände mit den rund 1000 Jahre alten Ruinen der Königsstadt erkundet man am besten mit dem Fahrrad. Direkt gegenüber von der Bushaltestelle konnten wir uns zwei Räder ausleihen. Kostenpunkt: 800 Rupien pro Rad. Polonnawura hat uns wahnsinnig gut gefallen. Eingebettet in wunderschöne Natur mit zum Teil uralten Bäumen, haben die Ruinen definitiv etwas mystisches. Man versucht sich das Leben hier vor 1000 Jahren vorzustellen.
Zwischen den Ruinen turnen freche Affen herum und versuchen an den Essensständen etwas zu ergattern.

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Obwohl die Tempel hier über 1000 Jahre alt sind, gelten sie als heiliger Boden. Auch wenn nur ein paar Grundmauern übrig sind, bestehen die gleichen Regeln wie in jedem anderen Tempel. Also Schuhe aus, Kopfbedeckung runter, Knie und Schultern bedecken. Das kann bei so vielen Tempeln ganz schön anstrengend werden, wir empfehlen Schlüpfschuhe 🙂

Der Eintritt fällt mit 25$ zu Buche.

Sigirya

Die wohl bekannteste Touristenattraktion Sri Lankas, nochmal Weltkulturerbe. Wir haben sie trotzdem besichtigt und es kein Stück bereut.
Die Busfahrt von Dambulla nach Sigiriya dauert eine gute halbe Stunde. Der geschichtliche Hintergrund von Sigiriya könnte einem epischen Drama entsprungen sein. Der König wird vom eigenen Sohn umgebracht, um beerbt zu werden. Der jetzt amtierende König hat aber Angst vor der Rache seines Bruders, lässt auf dem Felsen eine Festung errichten und erklärt diese zur Hauptstadt des Reiches. Letzten Endes wird er aber vom Bruder und dessen Armee besiegt und die Hauptstadt wieder verlegt.
Mit 30$ Eintritt pro Person, ist der Ausflug nach Sigiriya recht teuer, meiner Meinung nach aber jeden Cent wert.

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Senkrecht erhebt sich der gigantische Fels rund 200 Meter in die Höhe. Der Aufstieg geht zuerst über Steinstufen durch alte Ruinen. Richtig spannend war für mich die in den Stein geschlagene stählerne Wendeltreppe zu den Wolkenmädchen Malereien. Ich bin nicht zu einhundert Prozent schwindelfrei, das wurde in diesem Moment spürbar. An der Spiegelwand vorbei geht es weiter zum nördlichen Plateau. Hier befinden sich die Überreste des Löwentors, heute nur noch zwei riesige Pranken. Auf dem letzten Stück des Aufstiegs fühlte ich mich auf der Eisentreppe im Fels wieder recht exponiert und leicht unbehaglich. Fast wundere ich mich etwas, dass beim Eingang keinerlei Hinweise für nicht schwindelfreie Menschen zu finden sind. Oben angekommen genossen wir den bombastischen Ausblick über die Ebene unter uns.

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